Fortbildungen

Auf Basis der Bedarfsanalyse hat Dissens – Institut für Bildung und Forschung eine 3-tägige Fortbildungsreihe für Fachkräfte der stationären Kinder- und Jugendhilfe entwickelt, die mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren arbeiten. In dieser wird das Themenspektrum bearbeitet, Hintergrundwissen vermittelt und konkrete Methoden und Strategien vorgestellt und eingeübt werden. Folgende Themen werden bearbeitet:

Gewalt:

  • Was ist Gewalt? Formen sichtbarer und unsichtbarer Gewalt
  • Was bewirkt Gewalt? Folgen und Bewältigungsweisen
  • Wie lässt sich Gewaltbetroffenheit wahrnehmen? Wie lassen sich auch versteckte Angriffe unter Bewohner_innen erkennen?
  • Was brauchen Kinder und Jugendliche, die Gewalt erlebt haben?

Geschlecht:

  • Mit welchen Geschlechterbildern sind Heranwachsende heute konfrontiert und wie gehen sie damit um?
  • Wie kann Geschlechtervielfalt in pädagogischer Arbeit anerkannt werden?
  • Welche geschlechtsbezogenen Modelle und Erwartungen präsentieren Betreuer_innen?
  • Wie beeinflusst Geschlecht das Erleben und die Bewältigung von Gewalt?
  • Wie kann geschlechterreflektiert mit jungen Menschen gearbeitet werden, die Gewalt erlebt haben?
  • Wie kann mit den Geschlechterbildern von Jugendlichen pädagogisch sinnvoll gearbeitet werden?

Rechte von Kindern und Jugendlichen:

  • Welche Rechte stehen Kindern und Jugendlichen zu?
  • Welche Rechtsverletzungen erleben Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag in Betreutem Wohnen und jenseits davon?
  • Wie können die Rechte von Kindern und Jugendlichen im Betreuten Wohnen anerkannt und umgesetzt werden?

Methodisch wird wechselnd mit theoretischen Inputs, Selbstreflexionen, praxisnahen Übungen, Austausch in Plenum und Kleingruppen, Einzelarbeit, Kollegialer Beratung sowie Simulationsmethoden gearbeitet. Die Teilnehmenden waren werden Expert_innen der Situation in ihrer jeweiligen Einrichtung explizit aufgefordert, ihr eigenes Wissen und ihre Erfahrungen in die Fortbildungsreihe mit einzubringen und damit den Prozess der Fortbildung aktiv mit zu gestalten. Ein Schwerpunkt liegt auf Strategien der Implementierung der Fortbildungsinhalte in die Einrichtungspraxis - diese Implementierung wird von uns beratend begleitet!

Evaluation

Die Fortbildung wurde von den Teilnhemer_innen sehr gut bewertet. Viele haben sich über das theoretische und praktische Wissen gefreut, dass sie im Rahmen dieser Reihe erworben haben. Ebenso wurde der Bezug zum Alltag in den Einrichtungen positiv hervorgehoben. Die Teilnehmenden zeigten sich erfreut über den zur Verfügung gestellten Raum zum Austausch untereinander - dies war zum einen für alle eine Möglichkeit, aktuelle und konkrete Herausforderungen der Arbeit zu benennen und zu reflektieren. Für die teilnehmenden Teams war dies zudem eine Möglichkeit, einander besser kennen zu lernen und somit die Arbeitsbeziehungen weiter zu entwickeln.

Interesse?

Wenn Leitungen bzw. pädagogische Teams an dieser Fortbildung interessiert sind und über Finanzierungsmöglichkeiten verfügen, können wir Ihnen gern ein passendes Angebot erstellen. Die Fortbildung kann sowohl in den Räumen von Einrichtungen als auch in den Räumlichkeiten von Dissens – Institut für Bildung und Forschung stattfinden. Eine Anerkennung der Fortbildung als Bildungsurlaub ist möglich.

Leitung

Die Fortbildungsreihe wurde von Dr. Thomas Viola Rieske (Dipl.Psych.) und Tanja Abou (Sozialarbeiterin und systemische Therapeutin i.A.) konzipiert und geleitet. Als Team vereinen sie pädagogische und psychologische Ausbildung, Kenntnisse in geschlechterreflektierter Pädagogik, gewaltbetroffenensensibler Pädagogik und eigene Erfahrungen – sowohl als Fachkraft als auch als Jugendliche – in den erzieherischen Hilfen. In die Fortbildung sind außerdem die Expertise aus fünf weiteren europäischen Ländern eingeflossen (Spanien, Bulgarien, Italien, Schottland, Österreich), in denen das EU-Projekt Alternative Future durchgeführt wird.

Praxiskatalog

Zum Abschluss des Projektes wurde eine Methodensammlung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im betreuten Wohnen, denen Gewalt widerfahren ist.

Schwerpunkte der Methoden ist die Prävention von Gewalt, die Reflexion von Geschlechterbildern sowie die Umsetzung von Partizipation.

Der Katalog kann hier heruntergeladen werden.

Newsletter

Das Projekt hat insgesamt vier Newsletter produziert, die jeweils den Stand der Arbeit abbildeten. Die Newsletter können Sie hier downloaden: (Mai 2016)

#1 (Mai 2016)

#2 (Juni 2017)

#3 (September 2017)

#4 (November 2017)

Flyer

Der Projektflyer kann hier heruntergeladen werden!